Welche Erlarten gibt es?
Der Erl, auch Angel genannt, ist der sich an die Klinge anschließende Teil des Messers, der unter dem Griff verläuft. Dabei sind die Klinge, der Handschutz und der Erl aus einem Stück, meist Stahl, gefertigt. Im Folgenden stelle ich ein paar der häufigsten Erl-Arten vor.
Erlübersicht
Flacherl | Spitzerl | Runderl |
Rattenschwanz-Angel | Versteckter Erl | Kurzerl |
Angeschweißter Kurzerl | ||
Flacherl (Platterl; Full-Tang)
Der Flacherl besteht aus einem massiven, den Griff durchzogenem Flachstahl. Diese Erl-Art ist daher sehr stabil, belastbar und ermöglicht eine sichere Befestigung der Griffschalen. Er eignet sich besonders gut für den Outdoor-Einsatz.
Man unterscheidet hierbei noch zwischen dem "Vollen Flach-Erl"(Full-Tang), den ihr hier seht, und dem "Verjüngten Flach-Erl"(Tapered Tang), der auch Spitzerl genannt wird. Die Beschreibung zum Spitzerl findet ihr etwas weiter unten auf der Seite.
Spitzerl
Der Spitz-Erl ist fast genauso robust wie der "Volle Flacherl". Er besteht auch aus einem massiven Stück Stahl. Aufgrund des den Griff durchzogenen Flachstahls lassen sich auch hier die Griffschalen sehr gut befestigen.
Der Unterschied zum Flacherl besteht darin, dass er im Vergleich etwas schmaler geformt ist. Je nach Hersteller gibt es Messer bei dem das Ende des Spitzerls herausguckt oder eben bündig mit den Griffschalen abschließt.
Runderl
Der Runderl wird meist bei Messern mit Griffen aus Holz oder Hirschhorn verwendet. Der ausgehöhlte Griff wird bei dieser Erl-Variante über den Runderl gesteckt, wobei der Zwischenraum beispielsweise mit Epoxidharz ausgegossen und das Ende verschraubt wird.
Diese Variante des Erls ist jedoch gerade bei starken Hebel- und Drehbewegungen nicht sonderlich belastbar, da sich der angeklebte Griff im Vergleich zum Flach- oder Spitzerl leichter lösen kann.
Rattenschwanz-Angel
Die Rattenschwanz-Angel ist dem Rund-Erl im Aufbau nachempfunden, wobei die Rattenschwanz-Angel einen sehr dünnen Erl aufweist, der am Ende verschraubt ist.
Versteckter Erl
Wie es der Name schon vermuten läßt, ist die Besonderheit des versteckten Erls, dass man den Erl von außen nicht sehen kann.
Dazu wir der Griff auf den Erl gesteckt und beispielsweise mit Epoxidharz ausgegossen und gegebenenfalls noch zusätzlich vernietet oder verschraubt.
Kurzerl
Der Kurz-Erl ist ähnlich wie der Spitz-Erl aufgebaut, jedoch ist hierbei der Griff nur auf den Kurz-Erl aufgesteckt und wenn überhaupt einfach verschraubt, sodass sich bei stärkerer Beanspruchung der Erl aus dem Griff des Messer lösen kann.
Diese Erl-Art findet oft bei kleinen Schneidemessern Anwendung.
Angeschweißter Kurzerl
Bei der Version des Kurz-Erls mit angeschweißter Angel kommt zudem noch als Nachteil hinzu, dass das Messer aus 2 verschiedenen Stahlarten besteht und dadurch an der Schweißnaht bei Belastung besonders instabil ist und brechen kann. Der angeschweißte Erl, ist meist aus minderwertigerem Stahl, als die Klinge. Diese Erl-Art findet man nur bei sehr schlecht verarbeiteten Messern.